Kinderbett

Es ist ein wichtiger Schritt für dein Kind, räumlich wie emotional betrachtet: Ein größeres Bett muss her. Für viele bedeutet es den lang ersehnten Wachstumsschub. Während sie am liebsten so schnell wie möglich zur großen Schlafstätte mit viel Beinfreiheit wechseln möchten, fühlen sich andere bis zur Schmerzgrenze im Babybett pudelwohl. Ab wann ein Kinderbett Sinn macht und welche Möglichkeiten sich bieten, verrät dir unser Überblick. Der Kauf will gut überlegt sein, denn das erste große Bett ist ein langfristiger Begleiter.

Was versteht man unter einem Kinderbett?

Wo Babys in den ersten Monaten schlafen, könnte unterschiedlicher nicht sein. Viele Eltern schaffen sich zunächst ein Beistellbett an, um ihren Nachwuchs nachts möglichst nah bei sich zu haben. So sind sie schnell bei ihrem Kind, wenn es wach wird, und die körperliche Nähe schafft Vertrauen.

Ab wann Babys im eigenen Babybett schlafen sollten, legen Eltern individuell für sich aus. Meist entscheiden sie sich dann gleich für ein Gitterbett, das viele Features enthält: höhenverstellbarer Lattenrost, Schlupfsprossen oder die Möglichkeit, die Gitter irgendwann komplett abzumontieren und es zu einem Juniorbett umzufunktionieren.

Doch irgendwann kommt die Zeit, in der sich dein Kind auf den 70 x 140 cm nicht mehr wohlfühlt. Das ist spätestens dann der Fall, wenn Kopf oder Füße nah an die Enden des Bettes reichen. Bis zum Alter von vier bis fünf Jahren empfehlen Hersteller solche Juniorbetten. Aber auch Kleinkinder sind schon in der Lage, sich frühzeitig ein größeres Bett zu wünschen. Für sie bedeutet es einen großen Schritt in der emotionalen Reife. Wenn das Bett groß ist, sind sie automatisch auch schon gewachsen.

Hinter dem Begriff „Kinderbett“ verbergen sich viele Varianten und unterschiedliche Größen. Auch einige Einzelbetten mit einer Größe von 70 x 140 cm fallen in diese Kategorie. Sie unterscheiden sich zwar größentechnisch nicht vom Gitterbett, haben aber einen ganz anderen Charakter. Ein Kinderbett in Standardgröße ist 90 x 200 cm groß. Alles darüber oder darunter sind Sondermaße, auf die wir im Folgenden nur teilweise eingehen.

Vor- und Nachteile eines Kinderbettes

Ein großes Bett ist positiv für das Selbstverständnis deines Kindes und gibt ihm das Gefühl, zu den Großen zu gehören. Die neu entdeckte Bewegungsfreiheit eröffnet viele Möglichkeiten. Kleine Wanderer, die sich im Schlaf mehrmals um die eigene Achse drehen, können das nun ohne Hindernisse tun. So besteht ein geringeres Risiko, dass sie beim Drehen irgendwo anecken und aufwachen.

Eltern, die schon mal versucht haben, ihr Kind im umgebauten Gitterbett in den Schlaf zu kuscheln, werden ebenfalls erleichtert sein. In ein Bett mit 180 cm oder 200 cm Länge legen sich Mama oder Papa schnell mal dazu — auch nachts, wenn der Nachwuchs, von Albträumen geplagt, nicht mehr einschlafen will.

Ein weiterer Vorteil eines großen Kinderbettes ist, dass man schnell mal eine Schlafgelegen­heit parat hat, wenn Besuch ins Haus steht. Dann stellt dein Kind sicher gerne sein Bett für eine Nacht zur Verfügung, wenn es stattdessen zu dir unter die Decke kriechen darf.

Neben den genannten Vorzügen finden sich natürlich auch Nachteile, die mit einem größeren Bett für dein Kind einhergehen. Zunächst musst du ein Bett anschaffen. In der Größenordnung und mit gewissen Ansprüchen an Qualität ist das keine preiswerte Angelegenheit. Zum Bettgestell mit Lattenrost kommen noch die passende Matratze und eventuell zusätzliche Ausstattung dazu. Dass Kinderbetten heutzutage mehr sind als reine Liegewiesen, schlägt sich auch im Preis nieder.

Ungünstig ist es natürlich auch, wenn das zugehörige Kinderzimmer nicht besonders groß ist. Denn im Gegensatz zu einem umbaubaren Gitterbett kann ein größeres Kinderbett nicht noch zusätzlich im Elternschlafzimmer stehen. Und in einem kleinen Raum beansprucht es deutlich mehr Platz als das Vorgängermodell.

In der tatsächlichen Größe der Liegefläche kann auch ein Nachteil liegen. Denn es gibt Kinder, die brauchen eine gewisse Enge, um gut schlafen zu können. Sie fühlen sich wohl, wenn sie gut behütet zwischen Kopf- und Fußende liegen und dabei nie die Orientierung verlieren. Ob dein Kind sich in einem großen Bett vielleicht unwohl fühlt, solltest du vor der Neuanschaffung einfach ausprobieren.

Vorteile

  • Mehr Bewegungsfreiheit
  • Angebot an Ausstattung ist riesig (Denken, Kissen, Matratzen, etc.)
  • Entwicklungsschub für dein Kind
  • Abendliches Kuscheln ist bequemer für die Eltern
  • Auch für andere Personen geeignet

Nachteile

  • Teure Investition in das Bett und die Zusatzausstattung
  • Es nimmt mehr Platz weg
  • Manche Kinder kommen sich verloren vor

Varianten von Kinderbetten

Mit der Kinderbettfrage kannst du dich geradezu endlos befassen, denn die Auswahl auf dem Markt ist unglaublich groß. Nicht nur designen unterschiedliche Hersteller immer neue Modelle, es gibt einfach sehr viele Varianten für den Schlafplatz des Nachwuchses. Einen kleinen Überblick von „niedrig“ nach „hoch“ haben wir für dich zusammengestellt.

Bodenbett für Kinder

Auf Maria Montessoris Idee des selbstbestimmten Schlafplatzes gründet die niedrigste Variante: das Bodenbett. Hierbei liegt die Matratze nahezu ganz auf dem Boden. Idealerweise sorgt ein untergeschobener Lattenrost dafür, dass Luft unter die Matratze gelangen kann. Diese Bettform sorgt dafür, dass das Kind sich kaum verletzen kann, sollte es nachts mal heraus kullern. Denn das Anbringen eines Rausfallschutzes ist beim Bodenbett eher schwierig. Dafür können sich an diesem Bett auch Heimwerker-Eltern versuchen — mit der richtigen Anleitung.

Standardbett für Kinder

Das Standardbett ist nach wie vor am beliebtesten, weil es sehr praktisch und wandelbar ist. Die Liegefläche befindet sich zwischen 40 und 50 Zentimetern Höhe. Unterhalb ist mehr oder weniger Stauraum vorhanden, der sich für flache Gegenstände eignet oder mit Schubladen ausfüllen lässt. Standardbetten gibt es auch in der Variante, die mitwächst. Sie lassen sich in der Länge auseinanderziehen. Manche haben ergänzende Teile für die Matratze im Lieferumfang, deren Qualität allerdings eher nicht mit den einteiligen Matratzen mithalten kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, schafft sich eine zweite Matratze an, wenn das Bett auf eine größere Einstellung wechselt.

Themenbett oder Spielbett

In gleicher Höhe wie die normalen Kinderbetten sind auch viele Themenbetten oder Spielbetten anzusiedeln. Sie haben meist die besondere Form eines Autos oder Flugzeugs, aber auch Betten mit speziellen Motiven wie „Prinzessin“ werden als Themenbett gehandelt. Sie lassen natürlich Kinderträume in besonderem Maße wahr werden. Der große Nachteil ist aber, dass sie sich nicht dem wechselnden Geschmack deines Kindes anpassen lassen.

Tagesbett

Tagesbetten sind im Prinzip wandelbare Sofas. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass man ohne große Probleme aus einer Couch ein Bett gezaubert hat. Allerdings ist der ständige Wechsel mit der Zeit ziemlich aufwändig, weshalb sie sich als Kinderbetten nur bedingt eignen.

Hausbett

Bei Hausbetten sind die Liegeflächen auch meist niedrig, dafür haben sie noch eine Art Oberkonstruktion, die ihnen das Aussehen eines Hauses verleiht. Dein Kind kann hier auch kreativ spielen und mit wohligem Gefühl schlafen. Hausbetten nehmen im Zimmer aber einiges an Platz ein, ohne zusätzlichen Stauraum zu bieten.

Blockbett

Mit den Blockbetten für Kinder sind wir schon in der Kategorie „halbhoch“ angekommen. Sie haben unter der Liegefläche oft mehrere Schränke oder Schubladen, die aus dem Bett eine recht wuchtige Erscheinung machen. Es sieht im Prinzip aus wie eine kleine Schrankwand mit Liegefläche obenauf. Blockbetten bieten einiges an zusätzlichem Stauraum, benötigen aber unbedingt einen geeigneten Rausfallschutz.

Halbhochbett

Andere halbhohe Betten fußen meist auf Stempeln von einem Meter Höhe oder auch weniger. Der Bereich unter der Liegefläche ist nicht so hoch, dass dein Kind darunter stehen kann. Aber es ist ein toller Platz zum Spielen oder Lesen. Mit etwas Phantasie und den richtigen Vorhängen lässt sich der Bereich in eine kleine Räuberhöhle verwandeln. Oder ihn als praktischen Stauraum nutzen.

Hochbett

Ganz nach oben hievst du dein Kind in einem Hochbett. Hier ist die Liegefläche auf Kopfhöhe eines Erwachsenen angebracht, mit jede Menge Stauraum unterhalb. Praktische Ergänzungen wie ein Schreibtisch oder ein Kleiderschrank können ohne Probleme unter dem Hochbett Platz finden. Deshalb eignet sich diese Bettform vor allem für kleine Räume. In Bezug auf Sicherheit gelten für Hochbetten ganz besondere Regeln. Sie eignen sich eher für ältere Kinder. Auch der Komfort für Eltern ist recht mäßig, was das Zubettbringen und die Reinigung betrifft. Auf Kinder üben sie jedoch ohne Zweifel eine besondere Faszination aus.

Ist unten am Hochbett noch eine zweites Bett angebracht, spricht man von einem Etagenbett oder Stockbett. Hier finden zwei Kinder einen bequemen Schlafplatz — eine ideale Lösung für Zwillinge. Die Frage ist nur: Wer darf oben schlafen?

Eine sehr platzsparende Variante findest du in einem Schrankbett, das sich tagsüber einfach einklappen lässt. Mittlerweile sind die Schrankbetten auch so gestaltet, dass Bettdecke und Kissen einfach drauf bleiben, wenn das Bett hochgeklappt wird. So ist der Arbeitsaufwand sehr gering. Allerdings ist diese Lösung eine der teureren, wenn man auf gute Qualität setzen will.

Materialien von Kinderbetten

An Kinderbetten jeder Art sind verschiedene Materialien beteiligt. Besonders für Allergiker spielt das eine wichtige Rolle. Vom Bettgestell bis hin zur Tagesdecke kannst du dir deine Favoriten für das Kinderzimmer zusammenstellen.

Kinderbett aus Holz

Das beliebteste Material für Kinderbetten ist Holz. Es strahlt Wärme und Natürlichkeit aus. Holz als Werkstoff ist sehr robust und hält einiges aus. Gleichzeitig gelingt die Verarbeitung sehr gut. Für Kinderbetten wird Holz entweder als Vollholz, mit Schichtholzplatten oder in Form von MDF-Platten oder Sperrholzplatten verwendet. Massives Holz ist in der Regel teurer, enthält aber dafür keine Zusatzstoffe, die eventuell für Allergiker zum Problem werden könnten. Bei Sperrholzplatten geht die natürliche Maserung verloren, da sie eine glatte Oberfläche erhalten müssen. Diese Betten sehen aber einheitlicher aus und sind durch die Beschichtung leichter zu reinigen. Farblich können beide Varianten schön gestaltet werden.

Kinderbett aus Metall

Bettgestelle aus Metall sind ebenfalls auf dem Markt, stehen aber nicht oft im Kinderzimmer. Hauptgrund ist wohl, dass sie einen sehr kalten Eindruck machen. Sie bestehen aus einer Eisenlegierung, die natürlich eine sehr gute Stabilität ins Kinderbett bringt. Außerdem können daraus sehr schöne Formen designt werden und was die Reinigung betrifft, hat Metall unheimlich viele Vorteile.

Kinderbett aus Kunsstoff

Gleiches gilt für die wenigen Betten aus Kunststoff, die auf dem Markt zu finden sind. Sie sind abwaschbar und sind vielfach in Kombination mit einem Rahmen aus Metall erhältlich. Da aber die anderen Materialien sich derart bewährt haben, gehören diese Modelle eher zu den Exoten. Die einfachste Version, die eigentlich eher einer Liege entspricht, kommt etwa in Kindertagesstätten für die Ruhezeit zum Einsatz.

Zusätzlich zum Bettgestell machen Stoffe einen großen Teil des Kinderbettes aus. Natürlich fallen Matratzen und Bettwäsche in diese Kategorie, aber auch große Stoffkonstruktionen über dem Bett werden häufig angeschafft. Eine kleine Ritterburg, ein Prinzessinnenschloss oder einfach Vorhänge unter dem Hochbett tragen ihren Teil dazu bei, dass aus dem Bett eine Spielwiese wird.

Ist dein Kind von Allergien betroffen, solltest du vor allem auf die Materialien der Bettdecken, Kopfkissen und Matratzen besonderen Wert legen. Spezielle Bezüge für Allergiker können zusätzlich helfen, das Risiko von Reaktionen einzudämmen — besonders gegen die Hausstaubmilbe. Diese sogenannten „Encasings“ verhindern, dass die Milbe sich überhaupt in Decken, Kissen und Matratze einnisten kann.

Woran erkenne ich eine gute Verarbeitung?

Durch unsauber verarbeitete Teile oder Fehlkonstruktionen entstehen Gefahrenquellen. Kinder jeden Alters können sich dann am Bett verletzen. Für Kleinkinder solltest du beim Bettenkauf vor allem darauf achten, dass keine Teile irgendwo abstehen. Neugierige Kinderhände spielen gern an allem herum. Schrauben und Schutzkappen sollten deshalb versenkt und möglichst nicht abnehmbar sein.

Scharfe Ecken oder Kanten bergen immer ein Risiko für Verletzungen, wenn dein Kind dagegen stößt. Es gibt Kinderbetten, bei denen die Kanten absichtlich rundgeschliffen sind und so für mehr Sicherheit sorgen.

Ein weiteres Merkmal für eine gute Verarbeitung ist, wenn die Teile des Bettes beim Zusammenbauen ideal aufeinanderpassen. Wenn Montagelöcher nicht exakt gebohrt oder Teile nicht nach Maß gefertigt sind, ergibt sich bei der Montage des Kinderbettes ein ungewolltes Bild. Dann überlappen möglicherweise die Seitenteile an den Ecken oder man muss Gewalt anwenden, um sie überhaupt zusammenzubekommen.

Für Kindermöbel gibt es in puncto Sicherheit einige Anforderungen, die in verschiedenen DIN-Normen geregelt sind. Für Hochbetten und Etagenbetten gelten beispielsweise die besonderen Sicherheitsbestimmungen aus der DIN EN 747. Bei Produkten mit diesem Hinweis ist also gewährleistet, dass Stufen, Absturzsicherung und Standfestigkeit den Sicherheitskriterien entsprechen.

Bis wann kann ein Kinderbett genutzt werden?

Es gibt Übersichtstabellen, auf denen für Kinder jeden Alters eine bestimmte Bettgröße empfohlen wird. Das macht als Orientierung auch Sinn. Entscheidend ist jedoch die tatsächliche Körpergröße deines Kindes — und die kann in einer Altersstufe sehr variieren.

Als Faustregel eignen sich Betten in der Größe 70 x 140 cm für Drei- bis Sechsjährige. Ab dem Grundschulalter sollte das Bett länger sein, weshalb auch mancherorts Modelle mit Zwischengrößen wie 80 x 160 cm oder 80 x 180 cm zu finden sind. Im Hinblick auf das zukünftige Wachstum greifen die meisten Eltern für Grundschulkinder aber auf die Standardgröße 90 x 200 cm zurück.

Wenn du dich schon früher für ein Bett in dieser Größe entscheidest, hast du für lange Jahre ausgesorgt. Es ist für alle Kinderkörper gerüstet und hält bei entsprechender Qualität viel aus. Einzig das Design könnte mit der Zeit Probleme machen, wenn es zu speziell gewählt wurde. Dass sich der 14-Jährige im Feuerwehrbett noch genauso wohl fühlt wie mit sechs Jahren, ist unwahrscheinlich.

Gleiches gilt für Hochbetten und deren Zusatzausstattungen wie Rutsche oder themenbezogene Aufbauten. Irgendwann haben sie ausgedient. Es ist deshalb ein großer Vorteil, wenn das gewählte Modell flexibel ist und zu einem niedrigen Bett umgebaut werden kann.

Grundsätzlich ist es aber eine individuelle Frage, wie lange ihr ein Kinderbett nutzt. Dass ein Wechsel des Bettes nötig wird, erkennst du an dem tatsächlichen Platzangebot. Auch hier gibt es eine Faustformel: Wenn Kopf und Füße nur noch jeweils zehn Zentimeter von den kurzen Bettseiten entfernt sind, ist es Zeit für ein größeres Modell.

Aufbau und Standort von Kinderbetten

Der Aufbau eines Kinderbettes kann zu einem kleinen Abenteuer werden. Wie es leider oft bei Möbelstücken der Fall ist, variieren die Aufbauanleitungen in Qualität beträchtlich. Heißt im Klartext: Manche Anleitungen sind super, andere sind eher dürftig und man braucht jede Menge Geduld. Da sich Kinderbetten jedoch oft nur aus wenigen Teilen zusammensetzen, sollte es aber auch ohne großen technischen Sachverstand funktionieren.

Ist das Bett aufgebaut, unterziehe es einem „Rütteltest“. So kannst du leicht prüfen, ob das Bett stabil ist oder eventuell noch irgendwo Schrauben angezogen werden müssen. Gerade bei Hochbetten ist die Stabilität extrem wichtig. Je nach Höhe sollte das Bett, wenn möglich, zusätzlich an der Wand fixiert werden.

Manche Produkte kommen mit Begleitung zu dir nach Hause: einem nicht ganz angenehmen Duft. Es riecht nach Lack, es riecht nach Chemie, es riecht einfach nach neu. Ratsam ist es, dem aufgebauten Bett erst einmal ein paar Tage Zeit zu geben, um auszudünsten. Erst wenn sich der Geruch verzogen hat, sollte dein Kind in die neue Schlafstätte einziehen.

Um deinem Kind die Orientierung zu erleichtern, kannst du das neue Bett genau an der Stelle platzieren, an der bereits das Babybett stand. Vorausgesetzt der Nachwuchs schlief schon im eigenen Zimmer. Dann ist die Wand immer noch dort, wo sie vorher war, die Tür ist immer noch genauso weit entfernt und dein Kind findet ohne Probleme den Lichtschalter.

Kinderbett im Kinderzimmer

Eine Umstellung wird es, wenn das neue Bett nicht an die Stelle passt, an der schon das alte stand. In kleineren oder verwinkelten Kinderzimmern hat man dann oft keine Wahl bezüglich des Standorts. Aber wenn ihr ausreichend Platz im Kinderzimmer habt, könnt ihr ein paar Ratschläge beachten.

Wenn zumindest eine Längsseite an einer Wand stehen kann, ist ein großer Schritt in puncto Sicherheit getan. Nicht nur halbiert sich das Risiko, aus dem Bett zu fallen, das Bett nimmt auch möglichst wenig Platz ein. Ein ruhiger Standort ist möglichst weit von der Zimmertür entfernt. Zumindest das Kopfende sollte nicht direkt an der Tür sein.

Auch gleich unter dem Fenster ist kein guter Standort für ein Kinderbett. In älteren Häusern ist dort durch einen Heizkörper wahrscheinlich ohnehin kein Platz. Aber auch die Zugluft schlecht isolierter oder geöffneter Fenster solltest du nicht unterschätzen. Bei kleineren Kindern kommen Steckdosen oder Lampen als Gefahrenquelle hinzu. Vom Kinderbett sollten sie deshalb einen gewissen Abstand haben.

Ausstattung und Zusatzfunktionen

Kaum ein Kinderbett kommt heutzutage ohne mindestens eine Sonderausstattung aus. Zu langweilig scheint ein schlichtes Bett zum Schlafen geworden zu sein. Im Angebot der Hersteller werden aus diesem Grund die Kinderbetten schon häufig mit Zusatzfunktionen angeboten. Aber auch einfache Betten kann man mit den richtigen Elementen nachrüsten.

Rausfallschutz

Bei Standardbetten jeder Größe fällt in diese Kategorie beispielsweise der Rausfallschutz, der sich am Bett montieren lässt. Hier bieten variable Produkte den Vorteil, dass sie wieder abgenommen werden können, wenn sie ihren Dienst getan haben. Doch Vorsicht: Welcher Rausfallschutz geeignet ist, kommt auf das Bettgestell an.

Ein Betthimmel sorgt nicht mehr nur bei Mädchenbetten für Begeisterung. Zu schön ist die Aussicht, aus seinem Bett eine Höhle machen zu können. Betthimmel gibt es in unterschiedlichen Stoffen, die mehr oder weniger Licht durchlassen. Außerdem können sie einfach abgenommen werden und sind leicht zu reinigen. Es muss lediglich eine Vorrichtung her, an der der Betthimmel über dem Kinderbett befestigt werden kann.

Den verlorenen Platz unter dem Bett kannst du prima durch Bettschubkästen nutzen. Einige Modelle haben Schubladen schon integriert, bei anderen können die praktischen Helfer nachgerüstet werden. So wird zusätzlicher Stauraum in Bodenhöhe geschaffen, auf den auch dein Kind einfach zugreifen kann.

Die passende Matratze

Wie schon beim Babybett kommt es auch bei der Ausstattung eines größeren Kinderbettes auf die geeignete Matratze an. Dass sie genau auf das Bett passen muss, versteht sich von selbst. Für Betten mit ungewöhnlichen Maßen stehen mitunter weniger Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung als für ein Standard-Einzelbett vom 90 x 200cm. Doch auch ein paar andere Dinge solltest du immer im Hinterkopf haben.

Ist dein Kind schon etwas älter beim Wechsel, gibt es mit seiner Statur die Richtung der Matratze vor. Generell ist ein Härtegrad zwischen mittelhart und hart am besten geeignet, damit die Entwicklung der Wirbelsäule nicht beeinträchtigt wird.

Gängige Typen bei Kindermatratzen sind wie für Erwachsene solche aus Kaltschaum, Federkern oder Latex. Alle bieten Vor- und Nachteile, über die du dir im Babymatratzen-Vergleich einen Überblick verschaffen kannst.

Bei Kindern geht nachts immer mal etwas daneben und auch Schweiß hinterlässt unschöne Ränder auf den meist weißen Matratzen. Sehr wichtig ist es deshalb, dass du den Textilteil der Matratze leicht abnehmen und in der Waschmaschine waschen kannst. So sorgst du auch für bestmögliche Hygiene. Zusätzlich empfiehlt sich ein waschbarer Matratzenschutz.

Austauschen solltest du die Matratze spätestens dann, wenn sich sichtbare Kuhlen gebildet haben. Das kann je nach Beanspruchung schnell gehen. Allein zum Schlafen verbringt dein Kind durchschnittlich zehn bis zwölf Stunden täglich in seinem Bett. Wenn es zudem als Spielwiese genutzt wird, ist auch die Matratze schneller hinüber. Als Faustregel gilt, dass bei normaler Beanspruchung alle fünf bis acht Jahre eine neue Matratze angeschafft werden sollte. Und dabei solltest du dich immer für Neuware und nicht für ein gebrauchtes Modell entscheiden.

Der passende Lattenrost

Der Lattenrost bildet bei Betten die Basis der Liegefläche, auf der die gemütliche Matratze ruht. Er besteht aus mehreren Holzlatten, die in einem gleichmäßigen Abstand nebeneinander aufgereiht sind. Durch die Lücken ist ein optimaler Feuchtigkeitsaustausch möglich, der die Matratze trocken hält. Die Luft kann ungehindert zirkulieren.

Zwei Formen lassen sich grundsätzlich unterscheiden: Rollrost und flexibler Lattenrost. Beide Konstruktionen erfüllen ihre Funktion, haben aber in Bezug auf Kinderbetten auch Vor- und Nachteile. Die Holzlatten bestehen in beiden Fällen meist aus stabilem Buchenholz, beim Rollrost wird auch Kiefernholz verwendet. Solche Produkte sind in der Regel günstiger, aber nicht so widerstandsfähig.

Rollrost

Bei einem Rollrost sind die Verbindungen zwischen den Latten aus Textilbändern oder Kunststoffbändern gefertigt und somit beweglich. Der Rollrost lässt sich ganz einfach zusammenrollen. Ein flexibler Lattenrost hingegen besteht aus einem stabilen Rahmen, an dem die Latten in bestimmtem Abstand angebracht sind.

Der Rollrost wird in der Regel an den dafür vorgesehenen Leisten des Bettgestells verschraubt und ist damit unbeweglich. So sorgt er für mehr Stabilität — bei einem Kinderbett eine wichtige Angelegenheit. Er lässt sich außerdem einfach transportieren. Der flexible Lattenrost bietet dafür mehr Funktionen wie verstellbare Kopfstützen oder leicht federnde Latten. Durch eine entsprechend hochwertige Matratze kannst du darauf jedoch leicht verzichten.

Beim Thema Lattenrost kann durchaus auch selbst Hand angelegt werden. Die Stiftung Warentest befand 2015 in einem Test von 10 Produkten keinen Lattenrost für gut. Das beste Qualitätsurteil betrug 3,7. Kurzerhand zimmerten die Tester selbst einen Lattenrost, der ebenfalls auf Herz und Nieren getestet wurde — mit besseren Ergebnissen.

Für ein schönes Schlaferlebnis sind nicht nur Bett und Matratze entscheidend. Mit ein wenig Zubehör gelingt das Einschlafen oft noch besser. Kinder sind hier sehr von den Gewohnheiten geprägt. Deshalb darf auch das Lammfell, das schon im Babybett während der Nacht für wohligen Temperaturausgleich sorgte, gleich mit ins große Bett umziehen.

Hast du dich bei deinem Kleinkind für ein großes Bett mit 90 x 200 cm entschieden, kann es sich ein bisschen verloren vorkommen bei dem großen Platzangebot. Dann bietet es sich an, das Stillkissen oder ein Seitenschläferkissen dazu zu legen. So wird die Bewegungsfreiheit leicht eingeschränkt und dein Kind kann sich so geborgen fühlen, wie es das aus dem Babybett gewohnt ist. Gleichzeitig kann das Stillkissen auch als Rausfallschutz dienen.

Was muss ich beim Kauf eines Kinderbettes beachten?

Bei allem, was Kinder betrifft, ist Schadstofffreiheit oberstes Gebot. So tust du auch beim Kauf eines Kinderbettes gut daran, auf Qualität ohne Schadstoffe zu setzen. Die verwendeten Materialien geben hier schon einen Hinweis, ob eventuell Schadstoffe enthalten sind.

Bei der Möbelproduktion ist die chemische Verbindung Formaldehyd besonders im Fokus. Sie ist vielen Bindemitteln und Klebern zugesetzt, die bei der Herstellung von MDF-Platten verwendet werden. Tragen die entsprechenden Möbel jedoch das RAL-Umweltzeichen 38, auch als Blauer Engel bekannt, enthalten sie gemäß der geltenden Grenzwerte nur wenig Formaldehyd.

Bei Betten aus Massivholz besteht diese Problematik nicht. Das Material an sich ist weitestgehend schadstofffrei. Doch auch solche Betten können bei der Herstellung mit Schadstoffen aus Farben oder Lacken belastet werden. Schadstoffarme Kinderbetten aus Vollholz erkennt man diesbezüglich ebenfalls am Blauen Engel. Der TÜV vergibt sein Zeichen, wenn die Farben oder Lacke überwiegend aus natürlichen Stoffen hergestellt wurden.

Seit Beginn des neuen Jahrtausends wurde international ein neues Gütesiegel eingeführt, das noch strengere Schadstoffgrenzen garantiert, als es die gesetzlichen Standards vorschreiben. Das Siegel natureplus® belegt, dass 90% des Produkts aus mineralischen oder nachwachsenden Rohstoffen bestehen.

Generell gilt für den Kauf von Kindermöbeln: Achte darauf, ob sie das Gütesiegel „GS“ (Geprüfte Sicherheit) tragen. Es wird nach freiwilliger Prüfung erteilt, wenn die Möbel den Anforderungen des Geräte- und Produktionssicherheitsgesetztes (GPSG) entsprechen.

ÖKO-TEST veröffentlichte 2017 einen Testbericht, in dem zehn Kinderbetten/Gitterbetten auf Sicherheit geprüft wurden. Bei einem Modell wurde ein Schadstoff im Lack gefunden. Dieses Thema ist also immer noch aktuell.

Tipps und Tricks für einen guten Schlaf im Kinderbett

Ältere Kinder fiebern dem Wechsel meist schon entgegen. Bei kleineren Kindern kann der Übergang etwas schwieriger werden. Ein paar Tricks helfen dabei, ihnen den Umzug ins größere Bett zu erleichtern.

Dass der Wechsel leichter fällt, wenn das neue Bett einfach den Platz des alten einnimmt, haben wir schon erläutert. Doch auch andere Dinge können einfach mit umziehen. Die gewohnte Bettwäsche oder das Lieblingsschmusetuch machen sich im großen Bett sicher genauso gut. Später kannst du immer noch auf größere Bettdecken umsteigen. Wenn dein Kind einige vertraute Gegenstände um sich hat, dürfte das neue Bett keine allzu große Rolle spielen.

Die Dekoration des Schlafbereichs ist ebenfalls ein Thema. Wenn nicht nur ein neues Bett ins Kinderzimmer einzieht, sondern auch Wand und Beleuchtung sich thematisch anpassen, erscheint der Wechsel in ganz neuem Licht. Motivierend sind dementsprechend auch Themenbetten, auf die sich der Nachwuchs freuen kann.

Solche Kinderbetten, beispielsweise in Form eines Polizei- oder Feuerwehrautos, machen aus dem Schlafbereich auch eine Spielwiese. Für Kinder, die nicht gut zur Ruhe kommen, mag es aber durchaus sinnvoller sein, eine klare Grenze zu ziehen. Eine räumliche Trennung von Schlafbereich und Spielbereich kann dafür sorgen, dass das Schlafen besser und ruhiger funktioniert.

Kommen mit dem neuen Bett auch Bettdecke und Kissen in Standardgröße, sollte auch kinderfreundliche Bettwäsche mit dabei sein. Einfach nur ein Standard-Set aufs Kinderbett aufziehen — das schafft keine schöne Schlafumgebung. Mit Winnie Puh oder der Paw Patrol als Begleiter in der Nacht schlafen kleine Träumer bestimmt besser ein.

Pflege und Wartung

Ist das neue Kinderbett erst einmal in Betrieb genommen, ist es wie beim Reifenwechsel: Nach ein paar Nächten ruhig mal die Schrauben nachziehen. Je nachdem, wie turbulent es im Bett deines Kindes zugeht, kann sich hier etwas lockern.

Bei den meisten Bettgestellen aus Holz oder Metall steht einer Reinigung mit einem feuchten Tuch nichts im Weg. Einzig bei Naturholz musst du vorsichtig sein. Auf spezielle Reiniger solltest du bei Kinderbetten lieber ganz verzichten.

Bettdecken und Bezüge können regelmäßig in die Waschmaschine, damit sie von Schweiß und anderen Flüssigkeiten befreit werden. Den größten Pflegebedarf wird die Matratze haben. Während der abnehmbare Bezug in der Waschmaschine gereinigt wird, kannst du den Kern vorsichtig mit einem Staubsauger bearbeiten. Es empfiehlt sich, dabei einen Aufsatz für Polstermöbel zu verwenden. Dieser gleitet weich über das Material und die Matratze nimmt keinen Schaden. So kannst du sie gut von Milben und Staub befreien.

Betten für kleine Gäste

Ab einem bestimmten Alter halten auch mal Übernachtungsgäste Einzug in das Leben unserer Kinder. Für das richtige Übernachtungsfeeling wollen die Kleinen natürlich abends unter sich sein und im gleichen Zimmer schlafen. Doch zwei Kinder in einem Bett? Das könnte eng werden.

Für kleine Gäste gibt es verschiedene Möglichkeiten, bequem zu schlafen. Manche Kinderbetten haben noch ein Ausziehbett integriert. Auf diesem kann der Freund oder die Freundin bei Bedarf ohne viel Aufwand schlafen. Eine solche Investition lohnt sich aber nur, wenn dein Kind wirklich oft Besuch hat.

Für den Anfang könnte ein aufblasbares Luftbett die Lösung sein — im Prinzip eine etwas dickere und deshalb bequemere Luftmatratze. Es gibt sie in verschiedenen Ausfertigungen: klein oder groß, mit ebenfalls aufblasbarer Umrandung als Rausfallschutz, mit integrierter Decke in Form eines Schlafsacks. Der Vorteil: Wenn das Luftbett gerade nicht gebraucht wird, benötigt es nur ganz wenig Stauraum. Außerdem kann es mit deinem Kind auf Reisen gehen, wenn eine Gegenübernachtung angesagt ist.

Auch sogenannte Faltmatratzen eignen sich sehr gut für gelegentliche Besucher. Sie haben entweder einen Kern aus Polyester oder Schaumstoff und lassen sich nach der Nutzung zusammenklappen und als Hocker verwenden. Als Bett sind sie kleiner, jedoch ausreichend für eine Nacht.

Alternativen zum Kinderbett

Ein ordentliches Kinderbett kann eigentlich nichts ersetzen. Dein Kind braucht einen festen Rückzugsort für seinen Schlaf, der auch seinem Rücken entgegen kommt. Deshalb sind Alternativen nur als Übergangslösungen brauchbar.

Ausnahme ist, wenn von älteren Geschwistern ein noch größeres Bett übrig sein sollte, etwa in 140 x 200 cm. Das kann natürlich auch das für ein kleineres Kind genutzt werden, wenn das entsprechende Zimmer es zulässt. Das Bett sollte jedoch mit einer kindgerechten Matratze ausgestattet sein und sich, wenn nötig, mit einem Rausfallschutz ergänzen lassen.

Andere Möglichkeiten für eine zeitweise Übernachtung bieten Schlafsofas, die abends ausgeklappt werden können. Einige Modelle warten inzwischen sogar mit richtig guten Matratzen auf. Sie sind allerdings sehr teuer in der Anschaffung. Hinzu kommt der Aufwand, jeden Abend das Sofa aus- und morgens wieder einklappen zu müssen.

Eine geeignetere Alternative, die auch dauerhaft im zu kleinen Kinderzimmer zum Einsatz kommen könnte, wäre ein ausklappbares Bett. Bei einer solchen Lösung kann auf alle Empfehlungen bezüglich Matratze und Sicherheit Rücksicht genommen werden. Es gibt mittlerweile Konstruktionen, bei denen ein oder zwei Betten von 90 x 200 cm Größe einfach in einem Schrank verschwinden. Bei Platzmangel perfekt, für den Geldbeutel weniger: Diese Lösungen sind in der Regel sehr teuer.

Fazit – Schlaf Kindlein, schlaf!

Mit einem guten Bett schaffst du für dein Kind ideale Bedingungen und förderst seine Entwicklung. Einen Großteil ihres Lebens werden sie darin verbringen. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich mit ihrem Kinderbett wohlfühlen.

Die Entscheidung für ein bestimmtes Bett fällt jedoch schwer. Zu groß ist die Auswahl. Hier gilt es, Vor- und Nachteile für euch individuell abzuwägen. Ältere Kinder kannst du in den Entscheidungsprozess durchaus mit einbeziehen. Sie können ihre Wünsche äußern und verstehen in der Regel auch, warum das eine oder andere für euch nicht infrage kommt. Kleinere Kinder begeisterst du mit den richtigen Argumenten für deine Wahl.

Und wenn die kleinen Träumer dann in ihrem Hausbett, Hochbett oder Themenbett einen erholsamen Schlaf hatten, beginnt euer Tag mit einem Lächeln.